Alles was du über Bitcoin-ETFs wissen musst

Marktnews
03.04.2024
8 Minuten

Am 8. März 2024 erreichte der Bitcoin mit einem Wert von 63.541,02 EUR einen historischen Höchststand. Ähnlich wie in vergangenen Jahren wurde das Thema schnell wieder zum Topthema in den Abendnachrichten und zum beliebten Gesprächsthema in der Mittagspause unter Kollegen. Doch diesmal kommt eine neue Dimension dazu: Bitcoin-ETFs. Doch was genau verbirgt sich dahinter und wie funktionieren sie? Welche Vorteile bieten diese Produkte und welche Risiken gilt es zu beachten? Wie geht froots mit dem Thema Bitcoin(-ETFs) um? Dieser Blogartikel gibt Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema Bitcoin-ETFs.

Was sind Krypto-ETFs? #

Ein ETF (Exchange-Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der wie eine Aktie während des Handelstages an der Börse gekauft und verkauft werden kann. Er kann verschiedene Arten von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffen beinhalten und hat zum Ziel, die Wertentwicklung dieser Vermögenswerte einzeln oder in Form eines Indexes abzubilden.

Wenn du also einen Gold-ETF bei deinem Broker kaufst, entwickelt sich der Wert dieses ETFs (fast) genauso wie der Wert von echtem Gold. Ein ETF ermöglicht also unter anderem, dass du ganz einfach Gold zu deinem Portfolio hinzufügen kannst, ohne dass du dafür einen Goldbarren kaufen und einlagern musst.

Bitcoin-ETFs machen genau dasselbe nur mit Kryptowährungen. Wenn du dir einen Bitcoin-ETF kaufst, kauft der ETF Anbieter in selbem Ausmaß Bitcoins und hält sie für dich (oder bildet deren Wertentwicklung über Derivate ab). Der Wert des Bitcoin-ETFs in deinem Portfolio entwickelt sich dann (fast) genauso wie “echte” Bitcoins - ohne dass du ein Konto bei einer Krypto-Börse eröffnen musst.

Vorteile von Krypto-ETFs #

Und genau das ist einer der größten Vorteile von Bitcoin-ETFs. Denn bei Bitcoin-ETFs übernehmen die ETF-Anbieter den gesamten Kauf- und Verwaltungsprozess. Während der Kaufprozess bisher oft mühsam und für viele undurchsichtig war, kann man nun Bitcoin ganz bequem über dieselbe Plattform kaufen, über die man schon bisher mit Aktien, Anleihen etc. gehandelt hat.

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Eliminierung der Notwendigkeit, eine eigene Wallet zu führen. Diese Wallets, die den direkten Zugriff auf Bitcoin und andere Kryptowährungen ermöglichen und durch einen nicht zurücksetzbaren Zugangscode gesichert sind, bergen einige Risiken. Zum einen geht der Zugang zu den gehaltenen Kryptowährungen unwiederbringlich verloren, wenn man den Code vergisst oder verliert. Andererseits wurden in der Vergangenheit Kryptobörsen, die diese Schlüssel häufig für ihre Kunden speichern, gehackt, was zum Diebstahl von Kryptowährungen führte. Bitcoin-ETFs minimieren dieses Risiko, da die Verwaltung der Zugangscodes in die Hände der ETF-Anbieter gelegt wird, die über mehr Ressourcen und Expertise verfügen.

Ein spezifischer Vorteil von Bitcoin-ETFs gegenüber dem direkten Kauf von Bitcoin sind die laufenden Kosten. Direktinvestitionen in Bitcoin sind in der Regel mit relativ hohen Gebühren verbunden. Unter den Anbietern von Bitcoin-ETFs ist inzwischen ein regelrechter Preiskampf ausgebrochen, da jeder möglichst schnell viele Kunden gewinnen möchte. Die jährlichen Gebühren sind daher vergleichsweise niedrig und wurden von einigen Anbietern vorübergehend sogar ganz erlassen.

Risiken von Krypto-ETFs #

Bitcoin-ETFs spiegeln die Preisdynamik von “echtem” Bitcoin wider und erben daher viele ihrer Risiken. Dazu zählt vor allem die hohe Volatilität, die im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen deutlich ausgeprägter ist. Zudem könnte der Einfluss regulatorischer Maßnahmen durch staatliche Institutionen die Marktentwicklung beeinträchtigen. Auch der erhebliche Energieverbrauch, der für das Mining und die Aufrechterhaltung von Bitcoin erforderlich ist, sowie das Fehlen von Fundamentaldaten, die eine fundierte Bewertung des Marktes ermöglichen würden, stellen potenzielle Risiken dar.

Darüber hinaus sind Investoren beim Handel mit Bitcoin-ETFs an die üblichen Marktöffnungszeiten gebunden, anders als bei den “echten” Kryptowährungen, die rund um die Uhr gehandelt werden können. Dies limitiert die Flexibilität und könnte für Anleger, die schnelle Entscheidungen außerhalb regulärer Handelszeiten treffen möchten, ein Hindernis darstellen.

Auswirkungen auf den Markt #

Die langfristigen Auswirkungen von Bitcoin-ETFs auf den Markt sind schwer vorherzusagen, könnten aber erheblich sein.

Durch den vereinfachten Zugang könnten Bitcoin-ETFs mehr Anleger anziehen, was mittel- bis langfristig die Liquidität auf dem Kryptomarkt erhöhen würde. Dies könnte sich auch positiv auf die Preise von Bitcoin auswirken. Tatsächlich ist der Preis des Bitcoin um fast 70 Prozent seit der Einführung des ersten US-amerikanischen Bitcoin-ETFs gestiegen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, ist jedoch völlig offen.

Darüber hinaus symbolisiert die Integration von Bitcoin-ETFs in den Finanzmarkt eine neue Reifephase des Kryptosektors. Was einst von Finanzexperten als kurzlebiger Trend belächelt wurde, gewinnt zunehmend die Struktur und Reputation einer etablierten Anlageklasse.

Wie geht froots mit Bitcoin (ETFs) um? #

Wir bei froots haben einen klaren Investmentansatz, den du übrigens ganz einfach auf unserer Website herunterladen kannst. In dieser Strategie haben wir klare Grundprinzipien festgelegt, nach denen wir investieren. Besonders wichtig ist unser Value-Investing-Ansatz und dass wir immer auf Basis von Fakten handeln. Wir suchen also nach Investitionsmöglichkeiten, die unter ihrem wahren Wert gehandelt werden und entscheiden uns erst für ein Investment, wenn wir alle Fakten und Fundamentaldaten genau kennen. Bei Bitcoin ist das schwierig, da er keine Cashflows oder andere messbaren Basiswerte generiert. Kombiniert mit der im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen sehr kurzen Zeitspanne, für die Marktdaten zu Bitcoin vorliegen, ist aus unserer Sicht derzeit keine seriöse Aussage darüber möglich, ob der Bitcoin günstig oder teuer ist.

Aufmerksame Leserinnen und Leser unserer regelmäßigen Marktupdates könnten nun einwenden, dass auch Gold keine Cash Flows generiert und keine Aussage über eine Über- oder Unterbewertung möglich ist – und trotzdem berücksichtigen wir es aktuell in unseren Portfolios. Doch während Gold keine Cash Flows generiert, unterscheidet es sich in einem wichtigen Aspekt signifikant von Bitcoin: Zeit! Denn Gold ist wahrscheinlich die älteste Anlageklasse der Welt und wurde schon vor dem Aufkommen der ersten Währungen als Wertaufbewahrungsmittel genutzt. Dementsprechend gibt es zahlreiche und weit zurückreichende Daten darüber, wie sich Gold in verschiedenen Konjunkturzyklen verhält und wie es mit anderen Anlageklassen korreliert. Für Bitcoin liegen solche Daten noch nicht oder nur in unzureichendem Ausmaß vor.

Daher kommt ein Investment in Bitcoin(-ETFs) für froots zum heutigen Zeitpunkt nicht infrage.

Fazit #

Bitcoin-ETFs erleichtern Anlegern den Zugang zu der Kryptowährung erheblich. Das kann als Zeichen für eine gewisse Reifung des Marktes gesehen werden. In Zukunft könnte dadurch die Liquidität des Marktes steigen, eine seriöse Aussage über die langfristigen Auswirkungen auf Volatilität und Preis ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht möglich. Für uns bei froots ändern die Bitcoin-ETFs nichts an der Tatsache, dass es zu wenige und zu kurz zurückreichende Daten gibt, um die Attraktivität der Kryptowährung seriös beurteilen zu können. Daher werden wir Bitcoin-ETFs auch in absehbarer Zukunft nicht in unseren Portfolios berücksichtigen.

Luis Bacher

Investment Analyst

Wichtige rechtliche Hinweise:

Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Marketingmittleitung. Die hier genannten Informationen sind daher nicht als Anlageempfehlung und/oder Anlageberatung zu verstehen und können eine Anlageberatung nicht ersetzen. Die hier enthaltenen Daten, Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und ausschließlich als unverbindliche Informationen zu betrachten. Sie sind nicht auf die individuellen Bedürfnisse, Kenntnisse und Risikobereitschaft des Anlegers zugeschnitten und werden ausschließlich an die Öffentlichkeit abgegeben. Wir weisen zudem darauf hin, dass die aufgeführten und/oder für die Analysen und Prognosen verwendeten Vergangenheitswerte keinen zuverlässigen Indikator für künftige Ergebnisse darstellen.